Posieren wie die Weltmeister
Seefeld – Bei den großen Fußballturnieren sind sie für viele Fans ein Muss: Die legendären Stickeralben der italienischen Kultfirma Panini. Jeden einzelnen Spieler jeder einzelnen Mannschaft gilt es dabei zu sammeln und einzukleben. Die Freiwillige Feuerwehr Oberalting-Seefeld hat sich dieses Konzept nun zum Vorbild genommen – und ihr ganz eigenes Stickeralbum herausgebracht.
Statt Lionel Messi und Cristiano Ronaldo sind diesmal also die Bilder von Dirk Grasow, Achim Richter und Co. gefragt. Alle natürlich ganz klassisch im Porträtformat abfotografiert. Zudem gibt es Mannschaftsbilder oder etwa mehrteilige Feuerwehrfahrzeuge zu sammeln. „Ganz wie bei den Fußballern eben“, sagt Michael Wastian und lacht.
Der Zweite Kommandant der Feuerwehr Oberalting-Seefeld hatte die Idee für das Projekt bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr. Gemeinsam mit seinen Feuerwehr-Kollegen Stefan Mantel, Stefan Gumpp, Nadine Neubauer, Marcus Vetter und Thomas Sanktjohanser kümmerte er sich seither um die Umsetzung. Da Vetter ein Fotostudio betreibt und Sanktjohanser als Grafiker arbeitet, blieb die komplette Produktion in eigener Hand. „Da haben wir die richtigen Leute im eigenen Haus,“ betont Wastian.
Etwas mehr als 100 Hefte sowie 7500 Aufkleber hat das Team drucken lassen, letztere fein säuberlich und in tagelanger Handarbeit jeweils in Zehnerpackungen gesteckt und eingeschweißt. Vor wenigen Tagen bekam jedes Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Oberalting-Seefeld ein Sammelalbum und fünf Stickerpäckchen nach Hause geliefert – als Überraschung. „Niemand wusste von der Aktion“, sagt Wastian. Den Fototermin tarnte er als internen Vorgang, um die Spinde mit den Porträts zu bestücken. „Da hat keiner Verdacht geschöpft.“
Seither ist das Sammelfieber unter den Feuerwehr-Mitgliedern ausgebrochen. Jeder wolle als Erster alle 97 Sticker in seinem Heft kleben haben, sagt Wastian. Ursprünglich hatte er für die Weihnachtsfeier eine Art Tauschbörse geplant. Diese Idee fällt heuer natürlich flach. So wird kurzerhand mittels der Whatsapp-Gruppe mit den Stickern gehandelt. „Die Übergabe erfolgt dann eben über den Briefkasten“, sagt er.
Dass die Aktion feuerwehr-intern bleibt, war eine bewusste Entscheidung. „Wir wollten in diesem intensiven Jahr einmal etwas nur für uns tun“, sagt Wastian. Wenn sich die Kameraden derzeit im echten Leben schon kaum noch sehen können, dann wenigstens im Stickeralbum.
Quellenangabe: Starnberger Merkur vom 22.12.2020, Seite 38
PS:
Vielen Dank an alle Beteiligten für die Idee und Ausführung dieser grandiosen Überraschung, sie ist euch wahrlich Geglückt.